crossport to heaven

Die Jugendkirche für den Nationalpark Hunsrück-Hochwald auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn

Jugendliche Flüchtlinge finden Ausgleich bei Sport und Begegnung

Jugendliche aus Büchenbeuren, Kirchberg und Simmern kommen einmal in der Woche zu Sport und Spiel zusammen. Ihre Gemeinsamkeit: Sie haben fluchtartig ihre Heimat verlassen und lernen miteinander deutsch. Deutsch ist auch bei den unterschiedlichen Kulturen der gemeinsame Nenner. Doch macht es das nicht einfacher für ihren Trainer Leon Boos. Der Abiturient lässt sich für jede Woche ein Programm einfallen, um ihnen Ausdauertraining und Spaß gleichermaßen zu vermitteln. Vor allem die Jungs tun sich schwer mit der deutschen Sprache. Und wenn es dann nicht so läuft, wie sie sich das denken, haben sie große Mühe, ihre Anliegen zu vermitteln.

Sie besuchen zwei Klassen der Sprachförderung in Büchenbeuren. Meist sind es zwischen zehn und 15 Jungs, machmal auch einige Mädchen. „Sie wollen sich auspowern, miteinander spielen“, fasst Leon Boos seine ersten Erfahrungen zusammen. „Sich nicht verstanden zu fühlen, hat nicht immer was mit Sprache zu tun“, erklärt er das stete Vermitteln und Eingehen auf die Jugendlichen. „Da ist es egal ob sie im Hunsrück geboren sind oder hier Zuflucht gefunden haben.“
Neben seinen Vorbereitungen auf das Abitur spielt er in der A-Jugend Fußball und sammelt Erfahrungen als Schieri. Dass er darin seinen zukünftigen Schwerpunkt sieht, erklärt sich von selbst, wenn man ihn beim Aushandeln mit den Jugendlichen beobachtet. Er verliert nicht die Ruhe, bleibt aber konsequent

Im Projekt Crossport to Heaven sollen Jugendliche Raum und Zeit erhalten, neue Erfahrungen zu sammeln und sich mit dem eigenen Leben zu befassen. Sie kommen aus aller Herren Länder. Aus ehemalig verfeindeten Ländern spielen sie nun in einer Mannschaft. Von Rumänien, Serbien, Mazedonien, Armenien, Eritrea, Bosnien, Afghanistan, Syrien, Iran und Irak, Athiopien. Auch ein jugendlicher Kurde ist dabei. Kurdistan ist ein nicht genau begrenztes Gebiet in Vorderasien. Es ist das historische Siedlungsgebiet von Kurden. Doch die Staaten, über die sich dieses Gebiet erstreckt, vermeiden zumeist die Bezeichnung Kurdistan oder verbieten den Gebrauch des Begriffes.
Das gesamte kurdische Siedlungsgebiet verteilt sich auf die Staaten Türkei, Irak, Iran und Syrien. Aus Syrien stammt auch der junge Kurde, der als unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland kam. Sein 18 jähriger Bruder hat die Flucht auch geschafft, ihre restliche Familie ist zurückgeblieben. Der große Bruder hat Zuflucht in Bad Neuenahr – Ahrweiler gefunden. So sehen sich die Brüder nur selten.

Der 18jährige Trainer ist begeistert von einer Spende für das Crossport Projekt in Höhe von
500 € Spende durch die Egidius Braun Stiftung. Bislang waren die Bälle, Leibchen und Materialien ausgeliehen. Durch die Spende können sie mit eigener Ausstattung arbeiten. Auch etwas Notfall-Ersatz-Kleidung wäre nicht schlecht. Auch hat er erreicht, dass er jede Woche einen Obstkorb dank Edeka in Büchenbeuren und der Norma in Sohren anbieten kann. Es bleibt zu hoffen,dass er nach seinem Abitur im kommenden Jahr der Jugendarbeit erhalten bleibt. Nina Dieser, Lehrerin an der Regionalen Schule, ist begeistert von seinem Talent und seiner Leidenschaft ihren Schülern etwas zu ermöglichen.

Nächstes Open for all am 29 Mai ab 17 Uhr mit abschließendem Abendessen im Crossport to Heaven
Das Sportprojekt findet jeden Mittwoch um 16 Uhr auf dem Sportplatz in Büchenbeuren statt. Interessierte Jugendliche sind jederzeit willkommen.

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