The Voice of Germany Gewinner auf dem Hunsrück
Was macht man eigentlich, wenn man vor Jahren bei The Voice of Germany gewonnen hat? Für Samuel Rösch gilt zumindest: nicht in der Versenkung verschwinden. Nach mehreren (Feature) Singles, einem Debütalbum, dem Buch „ich glaub an Dich“ und kontinuierlichen Konzerten in den letzten Jahren stand irgendwann fest, dass die Reise noch nicht zu Ende ist. Dass die Musik offensichtlich gehört und Samuel gesehen werden will.
So sahen es auch der Förderverein und der Jugendrat von crossport to heaven, der Jugendkirche auf dem Flughafen Hahn. Am 18.03.2022 ist er dort zu Gast. Um 19:30 Uhr beginnt eine Konzertlesung mit ihm. Dabei stellt er sein Buch „Ich glaub an Dich“ und aktuelle Songs vor. Der Eintritt zu Gunsten der Jugendarbeit beträgt 10,- €.
Im November letzten Jahres erschien Röschs EP “Für den Augenblick”, die eine inhaltliche Weiterentwicklung des Debütalbums “Geschichten” ist. Samuel Rösch ist als Songwriter für große Themen bekannt, nun zeigt der frisch gebackene Familienvater erstmals spürbar seine verletzliche Seite. Die Songs sind intimer und musikalisch direkter, die Stimme rauer geworden. Statt großen Statements erzählt Samuel von Momentaufnahmen, Atemzügen, die wehtun, Sekunden, die reichen, um das eigene Leben neu zu bestimmen.

Für den Augenblick: Neuanfang
Samuel hat bewusst “Neuanfang” als erste Single (04.11.2022) ausgewählt. Denn “Geschichten” ist zu Ende, den nach Akustik-Band klingenden Samuel Rösch gibt es nicht mehr. Die neue EP knüpft an Songs an, die Samuel bei The Voice of Germany den Weg in die Musikkarriere geebnet haben. EDM-Elemente unterstützen das poppige Soundgewand, das absolut in das Hier und Jetzt passt. Gleichzeitig wird Platz für neue, ungewöhnlich leise Töne gemacht.
Die gleichnamige Single zur EP “Für den Augenblick” ist ein wunderbares Beispiel dafür. Sie erzählt vom Loslassen, aber nicht vom Verlassen. “Für mich war das ein schmerzhafter
Prozess, mir das einzugestehen”, erinnert sich Samuel. “Es war nie ein Abbruch, nie ein Ende. Aber manchmal braucht man Distanz, um Menschen weiter lieben zu können. Manchmal muss
man sich dafür erstmal um sich selbst kümmern.” Die Streicher für den Song wurden in Australien aufgenommen: „Auch wenn man die Worte nicht versteht, war die Empfindung des Songs wohl universell. Als ich die Aufnahmen das erste Mal gehört habe, hat mich das sehr berührt, es hat sich fast schon filmisch angefühlt.“ Der für Samuel schwierigste Song war “Mein Mut”. Der Songwriting-Prozess war ziemlich komplex, denn wie verarbeitet man das Thema
“mutig sein, aber trotzdem demütig sein” in biografischer Form? Wer kennt das nicht: eigentlich weiß man, was man gut kann, aber man muss aufpassen, wie man damit umgeht, damit es nicht arrogant wirkt. „Ich habe ein wenig gebraucht, um von dieser mir eingeredeten Denkweise wegzukommen. Man sollte dankbar für die Talente sein, die man hat und sie nutzen, um zu leuchten und dieses Leuchten auch auf andere zu übertragen. “Es ist nicht verwunderlich, dass
dieser Song das Herzstück der EP ist: nicht nur wegen dem, was der Song erzählt, sondern auch, weil es so viel Kraft gekostet hat, sich selbst zu hinterfragen. „Neuanfang“ beschreibt das Loslassen von Dingen, die zurückhalten. Jeden Tag als Möglichkeit wahrzunehmen,
mutiger zu werden und Neues auszuprobieren – aber auch den Ausbruch aus dem lähmenden Gefühl, der letzten Jahre. Samuel hat sich als Musiker und Sänger hörbar
weiterentwickelt, die neue Single ist passend zur Message in dynamischen Beats mit Ohrwurmgarantie verpackt. Entstanden ist der Song zusammen mit Severin von
Sydow (Gitarrist bei PUR), produziert wurde er von Chris Lass, mit dem Samuel schon seit Beginn seiner Karriere zusammenarbeitet.
Bilder von Marta Urbanelis