Dreimal drehte es sich um dieses kleine Licht. Doch unterschiedlicher konnten die Gottesdienste kaum sein. Die Ankunft des Friedenslichtes auf dem Hunsrück wurde in einem Outdoor-Gottesdienst am crossport to heaven, der Jugendkirche auf dem Flughafen Hahn gefeiert. Pfadfinder sind hart im Nehmen, doch für so manchen Gottesdienstbesucher wehte die frische Brise auf dem Flughafen Hahn arg um die Nase und verstärkte das Gefühl eingefrorener Füße. Der Band „Changes“ gelang es mit ihrem Repertoire die besondere Atmosphäre des ankommenden Friedenslichtes zu unterstreichen. Die Pfadfinder vom Stamm St. Michael in Sohren hatten diesen besonderen Aussendungsgottesdienst vorbereitet und das Licht umsichtig auf den Hunsrück transportiert. Sie brachten sich mit Texten und Fürbitten ein und stellten das Jahresmotto der Friedenslichtaktion „Frieden überwindet Grenzen“ mit einem besonderen Puzzle vor. Das Übertragen des zarten Lichtes war bei der rauhen Luft auf dem Flughafen kein einfaches Unterfangen. Aber mit der Fürsorge der Pfadfinder gelang auch dies.
Im Hunsrückdom versammelten sich die Gottesdienstbesucher nicht in der St. Michaelskapelle. Weit verstreut kam man im großen Kirchenschiff zusammen. Ursula Baumgarten vom Stamm St. Erasmus der Pfadfinder Rheinböllen begleitete auf der Querflöte Clemens Fey, der mit Gitarre und Gesang den musikalischen Part der Messe unter Leitung von Lutz Schultz übernommen hatte. Gemeindereferentin Renate Steyer übernahm die Verteilung des Friedenslichtes, so dass sie zum Evangelium den Dom erleuchteten.
„Wir sind dankbar an diesem besonderen Ort Kraft tanken zu dürfen. Anders als sonst in den über 20 Jahren, wie wir es sonst einmal im Jahr mit den Ehrenamtlichen der Jugendarbeit im Dekanat tun, tun wir es in einer neuen Form und so kommen andere Menschen zusammen.“ erklärt Diakon Fey. „Das kleine Friedenslicht verbindet uns rund um auf der Welt und schenkt uns Hoffnung“, ist Pastor Schultz dankbar für dieses besondere Geschenk. Stolz war er auch auf das Projekt der Messdiener, die mit ihren Sternen die Schutzengelaktion von Missio unterstützen. Marlis Oberst motivierte sie zahlreiche große Sterne zu basteln, die zum Ende der Gottesdienste verschenkt werden, in der Hoffnung auf eine Spende für die Schutzengelaktion. Die gespendeten Gelder fließen in ein Projekt im Kongo. Das Land zählt zu den vergessenen Kriegsgebieten auf der Welt.
„Wo das Leben noch ein wenig pulsiert, Autos tanken und Menschen Essen abholen“, begrüßte Fey die Bürger von Sohren und Umgebung zu einem abendlichen Freiluft-Gottesdienst auf dem Kaeferplatz. Hildegard Kaefer hatte diese Ausweichmöglichkeit für den traditionellen Friedenslichtgottesdienst der Gemeinde angeregt. So hatte sie auch mit Statusmeldungen in whatsapp auch im Namen ihrer Schwester dazu eingeladen. Fey predigte über die Fähigkeit des kindlichen Staunens, das man nur noch kann, wenn man sich angreifbar macht, sich einlassen kann und dies völlig uncool einfach zulässt. Welch Freude die Verteilung des Friedenslichtes in Mitten des Dorfes begleitet von der Musik von Pit&Paul machen kann, erfuhr der Diakon in einer persönlichen Rückmeldung: „Der Friedenslichtgottesdienst heute Abend hat mich sehr angerührt. Ich habe auf dem Käferplatz gestanden und habe geweint. Seit vielen Wochen und Monaten hadere ich mit Gott und der Institution Kirche. Es ist Zeit, dass wieder Friede in mein Herz einkehrt.“
In verschiedenen katholischen Kirchen wie Dickenschied oder Rheinböllen kann sich jeder selbst sein Friedenslicht anzünden. Ergänzend bietet die Pfarreiengemeinschaft Kirchberg auch an, dass das Friedenslicht gebracht werden kann. Hierzu muss man sich im Pfarrbüro in Sohren telefonisch oder per email melden.