Viel Begeisterung, überzeugte Freunde und Förderer von crossport to heaven, blieben Direktorin Mechthild Schabo sicherlich in Erinnerung. Sie kam als zuständige Leiterin des Zentralbereiches Pastoral und Gesellschaft im Bischöflichen Generalvikariat zu einer Evaluationsveranstaltung auf den Flughafen Hahn. Die Zukunft des ehemaligen Projektes crossport to heaven, der Jugendkirche für den Hunsrück und den Nationalpark Hochwald-Hunsrück, steht auf dem Prüfstand. Nach dem Brand im Frühsommer 2019 war bislang keine Wiederaufnahme des Betriebes möglich geworden.
Entscheidungen für die Übernahme der Kosten der notwendigen Renovierungen standen noch aus. Kerstin Knop, Leiterin Arbeitsbereich Jugendeinrichtungen und stellvertrende Abteilungsleiterin, hatte daher einen Evaluationsworkshop mit einer externen Moderation und Auswertung veranlasst. Prof. Dr. Martin Lörsch und seine Studenten von der Universität Trier übernahmen diese Aufgaben. Sie nahmen viele O-Töne, Beiträge und Stellungnahmen für ihre Evaluation mit. Kerstin Knop musste sich vielen kritischen Fragen der Freunde und Förderer der Jugendkirche stellen. Mechthild Schabo, Direktorin im bischöflichen Generalvikariat, nahm sicherlich das schwerste Gepäckstück mit. Sie erhielt den deutlichen Auftrag, sich rascher und konsequenter um die Wiedereröffnung von crossport to heaven (cth) zu kümmern. Eine höhere Priorität müsse ein solch engagiertes, ehrenamtliches und innovatives Projekt erhalten. Es gab viel Unverständnis wie man in der heutigen Zeit, in der es immer schwieriger ist, Jugendarbeit und Seelsorge zu leisten, Ehrenamtliche zu begeistern und gemeinsame Projekte zu entwickeln, ein solches Projekt im Stich lassen kann. Zugleich hatten viele die Sorge, dass sich die Bistumsleitung gegen eine Fortführung entscheiden wird. So diskutierten die Gäste zuerst rege zu verschiedenen Fragestellungen in kleineren Gruppen bevor im Plenum verschiedene Personen Rede und Antwort stehen sollten.
Dabei wurde auch Bezug zu den Entscheidungen der Synode genommen. Schabo erklärte, dass „crossport to heaven die Grundausrichtung der Synode, Jugendliche werden von dem bisherigen Zusammenwirken der Pfarrfamilie nicht mehr angesprochen, schon aufgegreift. Wir geben das klassische Bild auf und erkennen an, dass es vielfältige Orte von Kirche gibt. Wir sollten lernen, dass es solche Orte von Kirche wie crossport to heaven, zu unterstützen gilt.“
Den Wunsch, dass crossport mehr mobil sein solle, mehr in den Dörfern aktiv sein solle, schränkte sie klar ein: „Für viele andere Felder nicht zu sehr mobil werden. Wir müssen uns von dem Bild verabschieden, alle erreichen zu wollen. Denn das können wir nicht mehr leisten. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir leisten können und uns wichtig ist.“ Schabo machte deutlich, dass sich die Orte von Kirche in ihrem Stellenwert verändern werden. „Dann ist das Kirche – das müssen alle lernen. Nicht, „da könnt ihr zusätzlich hingehen““.
Kerstin Knop ist begeistert von der Arbeit und dem gelebten Bild von Kirche: „Es kann jeder so angenommen werden, wie er ist und das mit der begeisterungsfähigen Vielfalt an Angeboten“
Martin laskewicz: „ganz viele verschiedene Menschen, denen crossport to heaven wichtig geworden ist in iher Vielfelt und dem Herzblut, das dahinter steht und was alles darin lebendig wird, ein Leben der Jugendlichen mit dem Glauben wird möglich.
Auch der ev. Pfarrer aus Kleinich, Stefan Haastert, machte den Stellenwert von crossport für die Jugendarbeit in der Region deutlich, besonders die Vernetzung der Ehrenamtlichen.
Die pädagogische Referentin von der Fachstelle für Kinder- und Jugendpastoral Bad Kreuznach Susanne Mühlhausen ist begeistert von der Zusammenarbeit: „Es ist immer ein weitergehen wollen im crossport to heaven, ein fester Ort, wo wir zusammenkommen können und Angebote auf dem Hunsrück möglich machen können, die Vielfalt der Räume und des Engagements nutzen können.“ Auch aus pädagogischer Sicht verwies sie auf ein Markenzeichen der Jugendkirche: „Freiheit und Eigenmächtigkeit der Jugendlichen in der Gestaltung der Räume und des Programms sind etwas ganz Besonderes.“. Peter Müller, der die VG Kirchberg vertrat, betonte die Vielseitigkeit der Angebot, die gute Vernetzung, viel Herzblut und Engagement, das nicht nur vor Ort sondern überregional wirken würde. Auch aus Sicht der Jugendverbände und der Ehrenamtlichen bot cth
Raum und Möglichkeiten. „Wir Pfadfinder haben einen eigenen Raum und ein Lager im Winter, können unsere Gruppenangebote immer umsetzen“, so Moritz Fieweger.
Saskia Sprengnöder wünschte sich für die Zukunft, dass mehr Angebote möglich werden, wenn die Barrierefreiheit umgesetzt werden kann. Susanne Mühlhausen betonte: „Es ist ihr Kirchenraum, andere sind zu Gast, sonst ist es immer andersrum.“Sylvia Brand wünschte sich als Religionslehrerin mehr Öffentlichkeitsarbeit gegenüber den Schulen und den Eltern. Mehr Schulen sollten ins Boot geholt werden. Der Stellenwert der Orientierungstage ist vielen Schulen noch nicht bekannt. „Crossport to heaven ist eine sichere Bank für 2nd Hemd & Hose, einen Kleiderstützpunkt und alle Projekte im Sinne der Nachhaltigkeit der Bolivienpartnerschaft“, erklärte Matthias Pohlmann von BDKJ Referat für Bolivienpartnerschaft und Entwicklungspolitik als geschäftsführender Bildungsreferent. „Zu unserem Grillfest kommen 120 Senioren mit dem Bus, der neue Termin ist für 2020 schon vereinbart. Es muss also weitergehen“, stellte Liesel Bahn vom Seniorenkreis klar. „Was schreiben wir in unsere Briefe an die Spender und Sponsoren? Wir brauchen eine Orientierung!“ forderte Markus Schlich vom neu gegründeten Förderverein mehr Informationen ein. Markus Bongard, Bürgermeister von Sohren, berichtete von seinem Alltag in der Zusammenarbeit mit Jugendlichen: „Wir brauchen eine Vielfalt an Angeboten für junge Menschen. Crossport to heaven holt sie an ihrer Lebensstation ab, crossport to heaven brauchen wir!“ Er stellte die Dankbarkeit der Ortsgemeinde Sohren heraus und es sollte die Zukunft der Kinder – und Jugendarbeit nicht am Geld liegen. Martin Müller zog nach den Diskussionsbeiträgen das Fazit: „Ohne (cth) geht es nicht.“ Thomas Meinhard als Vertreter der Sponsoren forderte: „Die Renovierung sollte mal vorangehen Es sollte etwas passieren. Es ist ganz fatal, wenn es noch länger blockiert werden würde. Es sollte zügig weitergehen. Die Jugendlichen wird es nur noch mehr demotivieren, sie werden abspringen.“
„Ich nehme mit, dass das Projekt mehr als viele Anwälte hat“ , erklärte Schabo. Sie wird
im Januar oder Februar die Anliegen rund um die Fortführung und die Ergebnisse der Evaluation mit in die große Leitungskonferenz nehmen. Ihr war es wichtig, persönlich zu erfahren, um was es geht: „Ich muß Tuchfühlung haben“. Sie erklärte auch, dass es für die durch den Brand notwendig gewordenen Entscheidungen wichtig ist, „Perspektiven zu haben, wie geht es weitergehen kann.“ Den hohen Renovierungskosten muss eine inhaltliche Planung gegenüber stehen. „Wir müssen beschreiben können, was zeigt das Projekt bislang. In der Leitungskonferenz des Bistum Trier muss über die Renovierung und Fortführung entschieden werden. Aus dem Projekt wurde ein auf 5 Jahre befristeter Regelbetrieb. Es war somit sicher bis Ende 2020. Vor der kostenintensiven Aufbauarbeit muss überprüft werden, ob es so sinnvoll ist. Die Veranstaltung gibt dafür einen guten Einblick.“, erläutert die Direktorin aus Trier. Kerstin Knop wollte Mut machen: „Ich bekomme viel von der Stimmung mit. Mir ist bewusst, welche Bedeutung crossport to heaven für die Jugendarbeit in der Region hat.“ Mit Ungewissheit aber auch Zuversicht endet für die Engagierten rund um cth das Jahr 2019. Bislang stellt das LBB Räume der ehemaligen Ringeltaube als Übergangslösung ungeheizt zur Verfügung.