Gelungene Eröffnung der 72 Stunden Aktion im crossport to heaven. Gruppen waren zu Gast, um ihre Projektaufträge für die 72 Stunden entgegenzunehmen.

Hätten wir 72 Stunden zur Verfügung? Was würden wir machen? In Kurzurlaub fahren, Menschen besuchen, die wir lange nicht gesehen haben, aufräumen, putzen, shoppen. Sicherlich fällt allen vieles unterschiedliches dazu ein. Doch es gibt Kinder und Jugendliche, die stellen 72 Stunden in den Dienst anderer, sie stellen sich einem Projekt.
Seit Anfang der 200er Jahre gibt es die 72-Stunden-Aktion in den ersten Regionen und Bistümern. Seit 2013 ist die 72-Stunden-Aktion des BDKJ bundesweit eine der spannensten Sozialaktionen für Jugendliche. Denn sie wissen nicht was sie tun. Zumindest nicht, bis sie ihren Projektauftrag beim Auftakt am Donnerstagabend erhalten haben. So erhielten gestern fünf von sechs gemeldeten Gruppen bei der Eröffnungsveranstaltung auf dem Flughafen Hahn ihre Arbeitsaufträge für die kommenden 72 Stunden. Der Koordinierungskreis hatte sich nach deren Anmeldung mit möglichen Arbeitsaufträgen befasst und entsprechende Projekte erarbeitet. Manches wurde so schon im Vorfeld geklärt oder in die Wege geleitet, mögliche Sponsoren informiert und Gespräche geführt. Doch alles blieb top secret bei allen bundesweit aktiven Gruppen, die sich für die „Get-It“- Variante angemeldet hatten. Vor einige Jahren wurde noch die „Do it“- Die Do-it-Yourself-Variante eingeführt. Dann wissen die Projektgruppen, was auf sie zu kommt. Gemeinsam ist beiden Varianten, dass die Projekte einen direkten Bezug zur Umgebung haben. Sie können aber auch international ausgerichtet sein, wenn eine entsprechende Partnerschaft besteht. Die Projekte sollen herausfordern. Die Gruppen sollen ihre Grenzen kennen und überwinden lernen.
„Nur wenn sie mit vereinten Kräften zusammenarbeiten und das Unmögliche möglich machen, sind alle motiviert und es wird für alle ein Erlebnis“, ist sich Clemens Fey sicher. Er gehört zusammen mit den Kolleginnen der Fachstelle Jugend Susanne Mülhausen und Anja Günther und weiteren Hauptamtlichen zum Koordinierungskreis Hunsrück-Nahe. Um die „Get-It“ Projekte vorzubereiten, macht die Arbeit im Geheimen Spaß. Nichts zu verraten, ist natürlich umso schwerer, umso häufiger man die Gruppen in den letzten Tagen vor der Aktion sieht. So ist es Carsten Kling ergangen, der auch das Projekt für die Königskinder Vorderhunsrück entwickelt hat.
Das Jugendzentrum Sohren (JUZ) ist mit keiner eigenen Gruppe am Start, hat aber die Vorbereitung der Eröffnungsveranstaltung unterstützt. Sie haben für jede Gruppe eine besondere Kerze gestaltet, die diese mitnehmen kann. Verena Sprengnöder, Leiterin des JUZ, begrüßte alle Teilnehmenden, Eltern und Interessierte. „Heute beginnt etwas ganz Besonderes, eine ganz besondere Zeit für Euch. Mit ganz viel Energie, Kreativität und Leidenschaft wollen wir die Welt ums uns herum positiv verändern.“ Es folgte ein rasanter Einlauf von Auftragsbotinen auf Rollschuhen. Die Mädels des JUZ Sohren übergaben die Projektaufträge, während das Lichtteam des Jugendrates die Halle von crossport to heaven entsprechend illuminierte und mit Nebel unterlegte; fast wie bei Starlight Express.
Jede Gruppe erhielt einen eigenen Arbeitsauftrag:

Die Malteserjugend ist im Biebertal aktiv. Sie sollten bei der Gestaltung einer Biberburg an der Kita Bie(e)bernburg mitwirken. Dazu zählt einen Weg zu pflastern, eine Murmelbahn zu bauen und den Aufenthaltscontainer neu zu gestalten. Doch das Wetter machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Sie haben einen neuen alternativen Auftrag erhalten, den sie für sich am Freitag noch mal konkretisieren. Sie wollen mobile Spielgeräte bzw. Erlebnisse bauen, wie eine Murmelbahn und einen Barfußpfad. Diese können dann anderen Jugendverbänden zur Verfügung gestellt werden. Das Abschlussfest mit einer gemeinsamen Messe werden sie am Sonntag beibehalten.
Auch eine Außenbaustelle haben die Jugendlichen der Pfarrei Lydia (Simmern-Rheinböllen). Sie schlagen ihre Zelte im Pfarrgarten hinter der St. Josefskirche in Simmern auf. Dieser soll zu einer Oase für alle Menschen werden und sich alle eingeladen fühlen, dort zu verweilen. Zu einer Kooperation zwischen Jugendrat crossport to heaven samt Lichtteam und dem dpsg Stamm St. Michael kommt es bei ihrem Projekt. Sie sollen ein Kindermitmachkonzert am Frühlingsfest in Sohren umsetzen. Dabei haben sie klare Zuständigkeiten wie Rahmenprogramm mit Kulissen, Licht & Ton, Catering oder aber Proben, Kostüme, Lieder vorbereiten, zugeteilt bekommen und zugleich viel Freiraum für Kreativität und Umsetzungsmöglichkeiten des Auftrages. Zu finden sein, werden sie am Sonntag in den Räumen von Porzellanhaus Kaefer und davor. Der Erlös ihrer Aktion rund um Essens- und Getränkeverkauf wird für Lebensmittel- und Sachspenden für die Partnergemeinde in der Ukraine verwendet. In Emmelshausen sind die Königskinder Vorderhunsrück aktiv. Sie sollen Stationen und Videoclips für Kinder gestalten, die die Resilienz der Kinder fördern soll. Zusammen mit einem Metallbauer werden sie Kronen aus Metall bauen, die dann an den Selfie-Stationen zum Einsatz kommen. Gemeinsam bereiten sie ein Kinderfest am Sonntag vor.
Das JUZ am Zug aus Kirchberg hatte kurzfristig abgesagt wegen Krankheit. Sie hatten eine Umweltschutzaufgabe wie z.B. Müllsammlung im Erholungsgebiet „Karbachs Weiher“ und die Pflege des Pavillions Bismarck-Wald übernehmen sollen.
Sprengnöder motivierte die Teilnehmenden: „Wir wollen gemeinsam anpacken, mutig voranschreiten und eine Spur hinterlassen, die die Welt ein Stückchen besser macht. Gemeinsam sind wir stark und können Berge versetzen.“
Die Jugendband Changes verlieh der Feier den passenden Sound. Diakon Clemens Fey spendete zum Abschluss den Segen für eine gelingende Aktion. Er dankte allen Helfern und besonders den Sponsoren, die es ermöglichen, dass alle vorab gemeldeten Aktiven ein eigenes T-Shirt tragen können: Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG, Reisebüro Dreher, Wäscherei Busch, Fachgeschäft Meinhardt sowie Creativ Center Schmaus aus Sohren,die auch den Druck übernommen haben. Die Sohrener unterstützen die Jugendarbeit vor Ort.

Die dpsg Sohren hatte schon einen actionreichen Tag hinter sich. War doch eine Gruppe von ihnen zum Teller bemalen bei Porzellanhaus Kaefer in Sohren. Anläßlich des 100jährigen Bestehens konnten dort Kinder ihren persönlichen Villeroy&Boch Teller bemalen. Dazu kam der SWR um über die Aktion und das Mitwirken der dpsg zu berichten.
Aktuell brauchen die Gruppen vor Ort Unterstützung: Verpflegung, Aufmunterung und Zuspruch bei dem Wetter, Werkzeuge, helfende Hände. Am Sonntag braucht es viele Besucher und Teilnehmende bei den Projektpräsentationen und den Abschlussveranstaltungen vor Ort.
Sie werden Aufrufe starten, nicht nur über SWR3, sondern auch social media, emails, Handzettel und Rundrufe.

