Region Das diesjährige Festival der Kulturen stand ganz im Zeichen der Flüchtlingspolitik in Europa. Waren doch zu dieser Zeit, Jugendliche aus osteuropäischen Ländern im Hunsrück zu Gast. Geplant war eine Begegnung mit Jugendlichen aus Finnland, Litauen, Polen, Ungarn und Kroatien.
Statt Kroatien wurde es Bosnien-Herzogowina. Finnische Jugendliche sagten ab. Besonders bedauerlich war für die Organisatoren, dass aus dem Partnerland Polen keine Jugendlichen teilnehmen konnten.
Sie begegneten sich in gemeinsamen Workshops. Sie überwanden Sprachbarrieren und probierten Neues aus. Henna-Tatoos, Body-Painting, Trommeln, Klettern und allerlei anderes.
„Die Kombination mit der Osteuropa-Begegnung fand ich persönlich besonders toll und brückenschlagend.“ , so Magdalena Eckstein-Megalaa.
Den Jugendlichen aus Bosnien-Herzogowina gefiel, dass die Flüchtlinge Deutschunterricht unterhalten und sie sich so mit ihnen in deutsch und englisch austauschen konnten. Auch der Umgang mit ihnen sei besser als in ihrem Heimatland. Die Jugendlichen aus Ungarn hatten große Sorgen aufgrund der politischen Lage und sich auch hierzu äußern zu dürfen. Sie erlebten neugierig-offenen Kommunikationen zwischen Europa und dem Rest der Welt und ein interessierter Blick auf das Leben der anderen.
Den Jugendlichen aus Litauen entging durch ihre verspätete Anreise die Begegnung mit den Familien aus Syrien, Afrika und Afghanistan. Positiv überrascht waren viele der Gastjugendlichen auch über die Arbeit eines Beirats für Migration oder den überkonfessionellen Raum der Stille im Terminal. Das Festival der Kulturen hat einen Grundgedanken und das Grundkonzept von Workshops zum Talente teilen und entdecken, Tanz, Musik und Begegnung. Doch ist es jedes Jahr neu und setzt andere Schwerpunkte. Für solche Projekte und Veranstaltungen braucht es Menschen, die mit Herzblut für andere da sein wollen.
Ohne Ehrenamtliche wäre die Gesellschaft nicht lebensfähig. Spannungen zwischen Ehren- und Hauptamt nehmen gerade in der Flüchtlingsarbeit zu. Darüber wird auch in der Zeitung berichtet: Wie werden Ehrenamtliche eingebunden und in ihrer Erfahrung geschätzt. Dies macht vor einer Veranstaltung wie dem Festival der Kulturen nicht halt. Doch zeichnet es sich durch ein sehr offenes und engagiertes Miteinander von Haupt- und Ehrenamtlichen aus. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Talente und Ressourcen, ein lösungsorientiertes Arbeiten sind Voraussetzung für ein gelingendes Festival. Das zeigte sich in der Entwicklung der Veranstaltung in den letzten Jahren. Alle, die sich einbringen wollen, sind willkommen und werden mit ihren Fähigkeiten genutzt. Immer entscheidender wird der Informationsfluss: wie werden die Ehrenamtlichen und die Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund erreicht, wie gelingt es ihnen sich einzubringen und zum Hahn zu kommen. Die Fachberatungsstellen und ehrenamtlichen Betreuer sind die Informationsschnittstelle. Sie leisten Wesentliches, um verbindliche Anmeldungen zu den Shuttle-Bussen zu erreichen.
Das Festival zeigte, dass mehr Beteiligung der Betroffenen und der Handelnden möglich sein kann. Mit ihnen an einer Verbesserung zu arbeiten, ist machbar und zielführend.
Wer im nächsten Jahr mitwirken will oder wer Vorschläge für Veranstaltungsformen und Projekte hat, kann sich bei dem ehrenamtlichen Team von crossport to heaven und der katholischen Jugend melden. Aber auch bei Beratungsstellen wie z.B. bei Magdalena Eckstein-Megalaa beim Internationalen Bund in Simmern finden sie Ansprechpartner für ihre Ideen.