Wer kennt das nicht: Die Warterei auf den Abflug nervt, der Jetlag sitzt einem in den Knochen, und das Gewimmel in den Terminals macht nervös. Was hilft: Durchatmen. Doch ein Flughafen ist geschäftig, ja hektisch. Dort ein stilles Plätzchen zu finden, dürfte schwierig werden. Nicht auf dem Flughafen Hahn. Hier gibt es nun einen Raum der Stille für Mitarbeiter und Reisende. Entspannung, um die Angst vor dem Flug zu reduzieren. Runterkommen, bevor es mit der Schicht weitergeht.
Es muss sich kein Absturz ereignen, um Fluggäste in emotionale Not zu bringen. Reisen hat nicht nur was mit Urlaub oder Business zu tun. „Viele Menschen verreisen aufgrund biografisch einschneidender Ereignisse wie Beerdigungen oder Krankenbesuche. Und deshalb gibt es auf dem Flughafen nicht nur Platz für die Technik oder das Gepäck, sondern auch Räume für die Seele.“, so Diakon Fey. Ministerpräsidentin Malu Dreyer ließ die Jugendlichen und Gäste durch ihr übermitteltes Grußwort wissen: „Hier zählt es nicht, woher man kommt, welcher Religion man angehört oder wohin man reist. Der Alltag bleibt im Raum der Stille einen Moment lang außen vor. Egal, mit welchen Gedanken Sie zum Raum der Stille gekommen sind – ob Sie traurig sind, sich freuen oder aufgeregt sind – dieser besondere Ort steht Ihnen offen und bietet Ihnen eine Möglichkeit, um zu entspannen, innezuhalten, zu meditieren oder zu beten.“
Bettina Brück (MDL) sieht das ähnlich: „Wir brauchen das immer mehr in unserer hektischen Zeit“. Sie ist angetan von der Ruhe, die der Raum im ersten Stock, ausstrahlt. Möglich wurde dieses Angebot durch den freiwilligen Einsatz von Jugendlichen. Der Jugendrat Sohren hat die gesamte Gestaltung des Raumes und seine Betreuung übernommen. „Ein bemerkenswertes Engagement der Jugendlichen“ wertet Brück die Leistung des Jugendrates aber auch der Jugendband Pit&Paul. Die übernahm die musikalische Gestaltung der feierlichen Eröffnung. Hierzu begrüßte Dechant Ludwig Krag dankbar alle Vertreter anderer Konfessionen, die das Projekt mittragen wollen. In zweifacher Funktion – als Dechant und Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Kirchberg- freute er sich über das Projekt, „ist es doch ein Zeichen des Engagements junger Leute. Sie sehen mehr und bekommen mehr hin als viele denken.“ Als einziger Pfarrer im Bistum, der „einen Flughafen hat“, weiß er auch diesen Ort in guten Händen. „Jugendliche haben Zeit geopfert, es einzurichten und zu gestalten und in Zukunft zu betreuen“, so Krag. Aber auch die Geschäftsführung des Flughafens ist dankbar für deren Interesse am Flughafen. „Wir freuen uns, die Partnerschaft mit der Jugendkirche weiter ausbauen zu können und möchten sie ganz herzlich in unserem Terminal willkommen heißen. Der Raum der Stille wird das Angebot am Flughafen auf jeden Fall bereichern“, sagt Flughafen-Geschäftsführer Markus Bunk.
Der Raum befindet sich noch in der Projektphase. Fey erklärte den Gästen, dass 130 € Nebenkosten pro Monat durch Spenden zu finanzieren sind. Er dankte der Geschäftsführung des Flughafens, die das Projekt und dessen Eröffnung unterstützen. Der Raum wird 24 Stunden offen sein. Es entstehen keine Personalkosten. Der Jugendrat hat sich verpflichtet, regelmäßig nach dem Rechten zu sehen. Das Projekt der Jugendkirche Crossport to Heaven ist nur möglich durch die Unterstützung von vielen Menschen. Besonders aber durch Björn Klein von der Werbeagentur Imageplus, die die Fensterfront des Raumes mit einer ansprechenden Sichtschutzfolie gestaltet haben. Aber auch Farben Hammen, die für die Raumgestaltung den Jugendlichen alle notwendigen Arbeitsmaterialien zur Verfügung stellten. Dankbar ist der Jugendrat auch Weingut Huff und Dimitri Eckert, die den Empfang mit ihren Spenden unterstützten.
Besonders gefreut hat die Jugendlichen die Bereitschaft von Elife Zevrek. Als engagierte Bürgerin in den unterschiedlichsten Gremien hat sie die Idee des Raumes nicht nur im Sinne aller Muslime begrüßt. Sie sorgt auch für die notwendige Ausstattung mit Koran, Gebetskette und Teppichen. Clemens Fey ist dankbar für die Offenheit und Bereitschaft zur Kooperation und die Wertschätzung der anderen Konfessionen, die damit zum Ausdruck gebracht werden. Der Raum soll durch seine Schlichtheit alle ansprechen und eine Auszeit ermöglichen. Wer den Raum der Stille unterstützen möchte, kann dies über das Spendenkonto des Crossport to Heaven tun. So warb auch Bettina Brück für das Projekt: „Eine tolle Idee, absolut notwendig und unterstützenswert!“
Spenden sind möglich an das Konto von Crossport to Heaven: Bistum Trier, Pax Bank, IBAN: DE 93 37060193 3000 048010 Verwendungszweck: Crossport P 31220-009-06
Oder eine Stimmabgabe für das Projekt Crossport to Heaven bei http://www.volksbank-hunsrueck-nahe.de