Seit 46 Jahren arbeiten sie in Deutschland. Sie kommen immer wieder auf Tournee, um für Ihr Projekt „Centro Cultural Masis in Sucre“ Spenden zu sammeln. Los Masis bringt mit seinem Repertoir aus Eigenkompositionen, Arrangements sowie traditioneller Folkloremusik ein Stück Südamerika nach Deutschland. Heute seien wir „verkleidet mit unseren Modeartikeln und Designerkleidung“, sie tragen bei ihren Konzerten „Urkostüme, noch von unseren Eltern gefertigt als Zeichen der Tradition“, so der Sprecher von Los Masis. In unterschiedlichen Ponchos und Gewändern berichten sie über dessen Herkunftsgebiet und Bedeutung. Um Mitsingen zu können, üben sie mit ihren Zuhörern den Text in Quechuan ein, eine der Ursprachen Boliviens. „Wir sprechen Quechuan, Spanisch, Englisch und wir lernen noch deutsch“, motivieren sie ihre Zuhörer zum Üben.
Mit einer Charango, so groß wie eine Puppengitarre, bringen sie eine riesen Stimmung in die Halle auf dem Flughafen. Manchmal erinnern die Flöten und Trommeln an einen Militärmarsch. Ganz anders wirken die bunten Federn, Perlen, wilden Muster und Masken. Der Maskentanz stammt aus der Zeit der spanischen Invasion. Mit der kam der Teufel nach Bolivien. Zuvor kannten sie in ihrer Kultur nicht das Böse. Auch der Karneval bringt besondere Lieder und Tänze mit sich.
Bekannt ist vor allem der Karneval von Oruro oder Pujllay, der Karneval der Yamparas. Bei allen Festen sind Farben im Überfluss sowie eine kuriose Mischung aus heidnischen und katholischen Elementen zu bestaunen.
Los Masis beherrschen traditionelle Flöten, Panflöten, Gitarren und Trommeln, aber auch Querflösten, E-Gitarre Schlagzeug. Zu den traditionellen Instrumenten zählen
Charango (Zupfinstrument), die Quena (Holz- oder Bambusblasinstrument), die Tarija-Violine, die Erke, das Pututu (beide Blasinstrumente aus Horn), das Tamburin, Zampoñas (Hirtenflöte) und die Matracas (eine Art Ratsche).
In ihren mehrstimmigen Gesängen und ihren Erklärungen zur Bedeutung der Lieder spüren die Zuhörer Stolz, Leidenschaft und sehr viel Herzblut. Sie teilen ihre Liebe für ihre Heimat und ihre Sehnsucht nach der Vielfalt der Traditionen und indogenen Kulturen. Sie schließen ihr Konzert mit temperamentvollen Liebesliedern. „Da geht´t s noch ab. Das sind stürmische Liebesbeziehungen“, bemerkt Markus Koch.