Schülerpilgergruppe zu Gast auf dem Flughafen Hahn
Mit 16 Schülern waren sie auf dem Pilgerweg. Martin Kohler, Lehrer für Deutsch und Politikwissenschaften, und Carolina Münzer, Lehrerin für Deutsch und Kunst, machten dabei Station auf dem Flughafen Hahn. Münzers erster Eindruck: „unglaublich interessante Erfahrung für mich, auch mit einer Gruppe zusammengewürfelter 8.Klässler“. Sie hat ein „gutes Kennenlernen“ der Schüler aus dem Jahrgang 8 aus den Real- und Hauptschulklassen beobachtet. Zwei Mädchen und 14 Jungen „lernen Rücksichtnahme, im Team zu spielen für Berufsleben und persönliche Entwicklung wichtig“. Sie kommen von der Langenbergschule in Birkenau an der Bergstraße. Sie nehmen an einem Herausforderungsprojekt für eine Woche teil. Dabei bieten Lehrer verschiedene Projekte an wie Instrumente Lernen, Kanu, Wanderungen, Fahrradtouren und der Jakobsweg. Hierzu mussten die Schüler eine Bewerbung schreiben und dabei formulieren „was eine Herausforderung für mich wäre“. Das Projekt soll ihr Selbstkonzept stärken. Dabei sollen sie nicht ihre Stärken nutzen, sondern neue entdecken. „Sportler zu den Instrumenten und umgekehrt“, fasst es Kohler zusammen. Sie waren von der Bergstraße mit der Regionalbahn bis Bingen angereist. Nach einer Nacht in der Jugendherberge war an der Burg Klopp der Start ihrer Pilgertour über den Jakobsweg bis Trier. Ohne Handy sollten sie sechs Tage unterwegs sein. Die erste Strecke führte sie von Bingen bis Dichtelbach. Dor haben wir eine „kurze Nacht gehabt, es war hart auf dem Boden im Zelt“, erzählt Maximilian Knoll (14). Kohler war vor allem begeistert, dass sie dort vom Bürgermeister zum Frühstücksbuffet eingeladen wurden. Colin Eckart (13) fasste den ersten Tag zusammen: „Es war eine herausfordernde Strecke mit der Steigung am ersten Tag. Schlechtes gibt es wenig zu sagen, außer den Nackenschmerzen vom Gepäck. Es ist sehr lustig mit Herrn Kohler, denn er kann gut anflunkern und dadurch motivieren.“ Von Dichtelbach führte sie der nächste Tag bis zum Flughafen Hahn. Alle, die den Vortag noch zu sehr in den Knochen spürten, konnten von Simmern bis zum Haus Karrenberg den Bus nutzen. Glücklich waren sie im Crossport to Heaven als sich dort die Möglichkeit zum Duschen bot. Vor allem aber das warme Abendessen durch die Malteserjugend begeisterte sie. „Total nett hier, ohne viel Geld zu zahlen“, war Christoph Lödens (14) Kompliment. Ein erstes Fazit für die vierzehnjährige Melena Schneider: „Anstrengend, finde es gut, komme an meine Grenzen. Wir sind eine gute Gemeinschaft, obwohl wir nicht in einer Klasse sind.“ Der nächste Tag führte sie bis Hundheim, dann nach Breit und die letzte Etappe bis Fell und von dort aus mit dem Bus nach Trier. „Alles super, sehr herausfordernd. Wir haben nur keine Erfahrungswerte mit Packen und Wanderungen“, erklärt Axel Mieth (14 Jahre). So schleppten sie am Anfang noch Literweise Getränke mit und quälten sich mit zu viel Gepäck. Dennoch sind die Schmerzen und das fehlende Handy gar nicht im Blick. Es ist „voll cool, Wald, Natur und eine Strecke mit viel Wildnis“, sind sich Simon Bürner (13) und Kai Müller (14) einig. Die verschiedenen Projekte mussten finanziert werden, da die Eltern nicht alleine die Kosten tragen sollten. Dazu erstellte die Klasse einen Heftroman, den sie verkauften. Die Langenbergschule führt als Erste in Süddeutschland dieses Modellprojekt aus Hamburg durch. Kohler ist es dabei ein Anliegen, dass sie wieder das Essen schätzen lernen. Aber auch Höflichkeit erleben lernen z.B. gleichzeitig mit dem Essen zu beginnen. Auch den Gedanken des Miteinanders, der Nächstenliebe „einer trage des anderen Last erleben“ beim Bergaufgehen praktisch zu erleben, war ihm ein Anliegen. „Cool ist, wer nicht lacht, sondern hilft und den Schwächeren unterstützt.“
21. Januar 2015 um 12:13
Interessanter Bericht. Sehr schön geschrieben und es zeigt auch das es mal ohne Handy auch geht! Danke