Flughafen Hahn „Stereotypen“ waren zu Gast im Hunsrück. Mit „So! und nicht anders“ bot sich ein a capella Konzert der anderen Art. Passend zur Jugendkirche Crossport to Heaven. Versteht sie sich doch als eine Plattform, immer wieder Neues auszuprobieren und Jugendlichen und jungen Erwachsenen Möglichkeiten zu bieten, sich neu zu entdecken.
Entspannend humorvoll, persönlich und nah wurde der Abend. Crossport und Konzert passten zusammen. Der Jugendrat war sehr zufrieden mit seiner Veranstaltung. „War super, coole Texte mit lustigen Anspielungen und eine tolle Performance“, kommentierte Nicole Oster das Konzert.
Es war stimmig. „Voll gut, das lohnt sich“, war die Meinung von Jürgen Meister schon in der Pause. „In ein paar Jahren werden wir sagen können, dass wir sie schon gesehen haben als sie noch nicht berühmt waren“, war er sich sicher. Die eigenen Kompositionen deckten die gesamte Lebenswelt junger Erwachsener, Mainzer Studenten, ab.
Ihre ironischen Texte machen auch vor einem Liebeslied nicht halt. Rasch hatten sie das Publikum auf ihrer Seite. Waren viele doch mehr als 30 km gefahren, um sie zu hören. Nicht nur mit „ich will nur einmal im Leben“ boten sie auch eingängige Refrains und erhielten zum Dank einen guten Publikums-Chor. Das reichte von 15 bis 65 Jahre. Doch ihre Zielgruppe war ihnen zu gering vertreten. „Eher die Mütter unserer Traumfrauen sind unsere Fans“, war ihre sorgenvolle Rückmeldung ans Publikum.
Fast keine Technik ist für ihre Auftritte notwendig. Es ist ein ganz klarer Vorteil so aufzutreten. Aber was spricht noch für a capella? Natürlich versuchten sie diese Frage mit einem Lied zu beantworten. Bei Frauen „komme es gut an, Musiker zu sein“. Aber „bei a capella braucht man ja die Jungs. Die kommen im Schlafzimmer aber gar nicht gut an. Und mit der Gitarre hat man gleich das Vorspiel inclusive“. Zu diesem Lied erklärten sie dann „Altersbeschränkung der Texte gibt es keine. Denn die, die dies verstehen, wissen warum“. So gab es viele Zweideutigkeiten, viel zu schmunzeln und zu lachen während des Konzerts.
Geplagt waren sie an diesem Abend von der Erkrankung des Fünften in der Truppe. Bei einem Mann weniger, mussten sie auf das Mittel der künstlichen Pausen setzen. So griffen sie zu Sessel, Brille und einer Geschichte. Bauten auf ein wenig Mitleid des Publikums, dass sie nur zu viert sind. Sie kokettierten mit scheinbaren Schwächen.
Jeder hat seinen Stereotypen. Seiner ist der Poet. So erzählte er die Geschichte eines postdemonstrativwilligen Studenten. Fast wie bei einem Poetry Slam hörten die Zuschauer gebannt alles über einen gegen Kokolores demonstrierenden Mainzer Studenten.
Es ist kaum zu glauben, doch sie wagten sich ein Lied gegen Fastnacht zu singen. Traten sie doch bei der größten Mainzer Fastnachtssitzung auf. Ein kleines Karnevalsballett ließen sie sich nicht nehmen.
Auch wandelten sich mal für einen Song zu einer Boygroup: „Hängt unsere Poster in Euer Zimmer, macht uns Komplimente.“ Verbunden mit einer Persiflage in ihrer Choreografie auf jede typische Boygroup. Statt Gangsterrap gab es Verbrechertextgesang als Notprogramm der Vierertruppe.
Begeistert waren sie von der Lasershow von DJ Felix und seinem Team. Aber auch dem Ambiente im Crossport to Heaven. „In der Jugendkirche war der Teufel los“ als wir kamen. Da liefen Workshops und es gab lecker Essen – auch für uns“, erzählte Nikolas begeistert dem Publikum. Da hatte er die Lacher auf seiner Seite und wusste im ersten Moment nicht warum. Ihre offene Art war Teil des Erfolgs an diesem Abend. „Richtig gut, macht Laune“ lobte Mareike Schinke das Konzert und freute sich: „Schön, dass es so gut angenommen wurde“. So fanden sich viele Einträge in das ganz klassische analoge Gästebuch. „War klasse und sau witzig. Halt mal was ganz anderes als son „normales“ Konzert. Nur viel zu kurz“, war das Fazit von Tatjana Weber vom Jugendrat. So werden SUNA noch mal im Hunsrück zu Gast sein:
am 28 März 2014 im KIR in Rheinböllen
am 20 August 2014 in Kastellaun von Kuckuck e.V.
Wer mehr wissen will: http://www.so-undnichtanders.de